Verschiedene Sicherungsmethoden der Verbindungstechnik für Ihre Anwendung: Sicherungsmuttern
Im vierten Teil unserer Reihe zu Sicherungsmethoden in der Verbindungstechnik geht es um Sicherungsmuttern, auch als selbstsichernde Muttern mit Klemmteil bezeichnet, da sie nicht „frei drehend“ sind, sondern zur Montage ein bestimmtes Aufschraubmoment erfordern.
Über die Jahre wurden viele verschiedene Arten von Sicherungsmuttern entwickelt, wir wollen uns hier jedoch auf zwei allgemeine Kategorien konzentrieren: Ganzmetall-Sicherungsmuttern und Sicherungsmuttern mit Polyamideinsatz.
Ganzmetall-Sicherungsmuttern
Ganzmetall-Sicherungsmuttern sind zu Beginn noch frei drehende Muttern, die dann in einer Presse weiterverarbeitet werden. Dabei wird ein Teil des Gewindes deformiert, sodass bei der Montage Reibung entsteht. Klassifiziert werden sie abhängig davon, ob die Sicherung oben oder seitlich an der Mutter erfolgt. Daher ist es empfehlenswert, dass Sie den Unterschied kennen, um die beste Ausführung für Ihre Anwendung wählen zu können.
Sicherung oben
Bei dieser Art von Sicherungsmuttern wird das Gewinde an einem Ende der Mutter durch eine Quetschung deformiert, sodass die Montage nur in eine Richtung erfolgen kann. Die gängigste Variante dieser Art von Sicherungsmutter (häufig auch als Stover-Sicherungsmutter bezeichnet) verfügt über eine konische Form an der Oberseite, sodass diese für die einseitige Montage leicht erkennbar ist.
Sicherung seitlich
Die beidseitig einsetzbaren Sicherungsmuttern können in beide Richtungen montiert werden, wodurch sie sich für die automatisierte Montage eignen. Identifiziert werden können diese Muttern anhand von Einprägungen an den flachen Seiten der Muttern. Üblich sind entweder eine oder zwei an entgegengesetzten Seiten angebrachten Einprägungen.
Muttern mit Polyamideinsatz
Muttern mit Polyamideinsatz verfügen über einen gewindelosen Polyamidring als Klemmteil, der am Ende des Herstellungsprozesses am oberen Teil der Mutter eingebördelt wird. Bei der Montage auf eine Schraube, wird für eine kraftschlüssige Sicherung ein Gewinde in den Polyamidring an der Stirnseite der Mutter geformt.
Alle Mutternarten weisen Vor- und Nachteile auf. So können Ganzmetall-Sicherungsmuttern bei höheren Temperaturen verwendet werden als Muttern mit Polyamideinsatz. Dafür weisen Muttern mit Polyamideinsatz von Charge zu Charge normalerweise eine gleichbleibende Klemmkraft auf. Möglicherweise erfordern Ganzmetall-Sicherungsmuttern vorallem bei Inox-Werkstoffen eine Wachsbeschichtung, um ein Kaltverschweissen zu vermeiden, was zu unberechenbaren Vorspannkräften in kritischen Verbindungen führen könnte.
Wenn Sie an weiteren Informationen zu Sicherungsmuttern interessiert sind, besuchen Sie uns auf www.bossard.com oder schreiben Sie uns an: ProvenProductivity@bossard.com.
Doug Jones
Applications Engineer
djones@bossard.com