Toleranz und Passung
Ein wesentlicher Teil des metrischen Systems
In unserem vorherigen Blogpost haben wir das Toleranzsystem behandelt. Durch die Verwendung des ISO-Toleranzsystems sind die verschiedensten Kombinationen möglich, um die jeweils benötigte Passung zu erhalten. Um dabei die Anzahl der Werkzeuge und der Maschinenelemente zu begrenzen, wurden für ISO-Passungen die Einheitsbohrung und die Einheitswelle geschaffen.
Im System der Einheitsbohrung erhält die Bohrung eine fixe Toleranz. Da es einfacher ist, den Durchmesser der Welle abzuändern, sollte das System der Einheitsbohrung bevorzugt werden. Die meisten Reibahlen erzeugen eine Bohrungstoleranz von H7. Dadurch werden weniger Werkzeuge benötigt.
Im System der Einheitswelle erhält die Welle eine fixe Toleranz, um die erforderte Passung zu erzielen.
Hier nur einige der Standardkombinationen für Passungen:
Übermasspassung H7/s6
Diese wird bei Hochdruck-Bolzenverbindungen verwendet. Die Toleranz der Welle ist hier grösser als die Bohrungstoleranz und überschreitet die Nulllinie.
Spielpassung H7/h6
Diese Passungsart wird bei Teilen verwendet, die frei montiert und demontiert werden sollen. Die Wellentoleranz liegt hier leicht unter der Bohrungstoleranz.
Übergangspassung H7/m6
Für diese Passungsart ist eine exakte Positionierung erforderlich, für gewöhnlich in einer Scherbelastung. Die Wellentoleranz ist hier sehr viel grösser als die Bohrungstoleranz, und die Welle muss unter Krafteinwirkung in Ihre Position gefügt werden.
Spielpassung H7/d9
Bei dieser Kombination ist die Wellentoleranz sehr viel kleiner als die Bohrungstoleranz, sie weist also viel Spiel auf. Verwendet in Lagern von Arbeitsmaschinen und landwirtschaftlichen Geräten sowie bei Anwendungen, wo hohe Temperaturschwankungen herrschen.
Sie haben weitere Fragen über Toleranzsysteme oder die verschiedenen Kombinationen von Passungen? Wir haben die Antworten! Kontaktieren Sie uns unter ProvenProductivity@bossard.com, um ins Gespräch zu kommen.
Toleranz und Passung (Teil 2) by Bossard